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Hagenbach ist ein Weiler, Ortsteil von Möckmühl im Jagsttal. Die Jagst gilt zu Recht als einer der naturnahesten Flüsse Deutschlands. Bei Hochwasser verwandelt sich das Jagsttal teilweise in eine Seenlandschaft. An den Hängen wird heute noch Wein gebaut. Hagenbach ist durch das wunderschöne Hergstbachtal mit dem Jagsttal verbunden. Hier wachsen auch noch seltene Orchideen, man kann Schwefelfalter, Schillerfalter, Gelblinge, Bläulinge, Fuchsschwanz u.a. Schmetterlinge beobachten. Vom Weinbau erzählen hier allerdings nur noch die Flurnamen und selbst ältere Leute können sich nicht mehr daran erinnern. Die Flächen werden mit großem Einsatz von hiesigen Naturschutzvereinen gepflegt. Leider sind die zuführenden Gewässer, das Hagenbächle und der Bärbach entweder entbuscht und begradigt oder ausgemauert und trockengelegt. Auch der Gemeindeweiher in Hagenbach könnte ein schönes Biotop sein, wenn es denn interessieren würde. Trotzdem gibt es noch hie und da eine reich blühende Wiese, mit viel Glück findet man eine Unke, sieht einen Milan oder eine Kornweihe. Auf meinem Hof leben Schleiereule, Turmfalke, Fledermäuse, Schwalben, Eidechsen, Igel und leider etwas zu viele Füchse, diese werden hier unfreiwillig bio gemästet. Immerhin haben wir Hagenbächer gemeinsam nun eine Pflanzenkläranlage gebaut, die sich hoffentlich zu einem kleinen Biotop auswachsen wird.
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Die Gegend ist auch reich an unentdeckter Geschichte. Auf alten Flurkarten ist ungefähr an der vorderen Kante obigen Bildes ein Riesengebäudekomplex gestrichelt eingezeichnet, möglicherweise handelt es sich um ein Römerlager, denn dies hier war Grenzland vor dem Limes. Die Hohe Straße am Waldrand war Hauptwirtschaftsader. Das Römermuseum in Osterburken gibt Information über das damalige Leben. Das Wort Hagenbach geht vermutlich auf den Hagedorn, den Schwarzdorn zurück, der hier sehr häufig wächst, besonders auf dem Flurstück Hagenäcker. Man hat früher das Vieh auf der Waldweide mit Hagedornhecken gegrenzt. Die Arbeiterin nannte man Hag-zissa, Zaunzieherin, oder eben Hexe. Gerodete Flächen waren als Weide zu schade, hier konnte im Gegensatz zu den Alpenregionen, auch Ackerbau betrieben werden. Deshalb ist es hier bis heute nicht Brauch, das Vieh zu weiden. Es ist auch sehr schwierig, in den steinigen Untergrund Weidepfähle zu treiben. Ein weiterer Flurname, Rosengarten, bedeutet, daß hier ein germanischer oder vorgermanischer Versammlungsort gewesen sein muß für Blutgericht, Weihehandlungen oder Wirtschaftstätigkeiten. Auf dem Weg dorthin wurde das Flurstück Heilbronnen passiert, auf dem noch ein archäologisch nicht bearbeiteter Hügel liegt.Geologisch gesehen ist diese Gegend hauptsächlich Muschelkalk, auf den Höhen Schilfsandstein. Die Steine aus dem aufgelassenen Schilfsandsteinbruch im Staatswald wurden für den Bau des Berliner Reichstags verwendet. Auch alte Gipsstollen gibt es hier.
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